Die Entwicklung eines Designsystems ist eine interdisziplinäre Aufgabe. Markt- und Nutzerforschung, Strategie, Design, Technik, Marketing, Redaktion, Qualitätssicherung und andere Bereiche müssen koordiniert zusammenarbeiten.
Viele Unternehmen benötigen dafür Jahre oder scheitern am Umfang und an der Abstimmung der notwendigen Schritte. Deshalb lernen die meisten mehr aus Fehlschlägen als aus Erfolgen.
Deswegen ist eine strukturiertes Vorgehen mit einer vorhergehenden Analyse- und Planungsphase so wichtig, um Aufwand, Herausforderungen sowie Mitstreiter zu indentifizieren.
Wie könnte der Fahrplan einer Designsystem-Entwicklung aussehen?
1. Orientierungsphase
- Materialsichtung
- Audits, Analysen und erste Stakeholder-Interviews
- Aufwandsschätzungen
- Konfiguration Feature-Teams und Roadmap
Nachfoglende Fragen sollten beantwortet werden:
- Was hat das Unternehmen bereits erarbeitet? Gibt es konzeptionelle Artefakte in einzelnen Unternehmensbereichen, z.B. in der Markt- oder Nutzerforschung, in der Strategieplanung, im Corporate Design auf denen man aufbauen kann?
- Wie sieht das Corporate Design aus?
- Wer im Unternehmen kann zum Entwicklungsprozess des Designsystems beitragen? (Wichtige Stakeholder identifizieren und Interviews planen.)
- Wie sieht die grobe Roadmap aus?
2. Planungs- und Strategiephase
- Durchführung von Interviews mit den zukünftigen Nutzern des Designsystems mit dem Ziel der Erstellung einer Feature-Liste
Fragen:
- Was sind die zentralen Use Cases des zukünftigen Designsystems?
- Welche Herausforderungen gilt es zu bewältigen?
- Welche Anforderungen müssen erfüllt werden?
- Methodenplanung / Best-Practice-Evaluierung
- Erstellen einer Influence-Map
- Definition der Aufgaben, Lieferobjekte und Roadmaps für die Feature Teams
- Zusammenstellen eines Pilotteams zum Testen von Pilot-Produktdurchläufen
- Aufbau einer Workshop-Umgebung
- Einrichten eines Kommunikationskanals für die Projekt-Konversation
3. Kreationsphase – 1. Stufe (Grundlagen schaffen)
- Bestehende Paradigmen in Design und Unternehmenskommunikation identifizieren
- Produktvision des zukünftigen Designsystems entwerfen
- Designsystem Coverage-Map erstellen
- Entwicklung eines Ökosystems von Werkzeugen, Technologien und Paradigmen, die die Basis des zukünftigen Systems bilden.
- Welche Änderungen müssen an den Design-Assets bzw. am bestehenden Corporate Design vorgenommen werden, um es über ein Designsystem abbilden zu können?
- Erstellung eines Glossars mit einem gemeinsamem Vokabular
- Ggf. Designoptimierungen am bestehenden Design vornehmen
- Definition der Design-Token
4. Kreationsphase – 2. Stufe (Komponenten-Entwicklung)
- Design-Schematisierung in Wireframe-Form
- Präsentation und Tests mit dem Pilotteam
- Iterative Entwicklung der Designkomponenten – in der Regel code-basiert
- Iterative Präsentationen und Tests mit dem Pilotteam, Feedbackeinarbeitungen
- Abschliessende Präsentation der Arbeitsergebnisse vor allen Stakeholdern, offene Diskussion, ggf. Feedbackeinarbeitung
5. Synthese und Projektabschluss
- Begleitdokumentation erstellen (Welche Hilfsmittel werden benötigt, um in Zukunft effizient mit dem Designsystem arbeiten zu können?)
- Planung der Einführung (Welche Massnahmen sind zur Etablierung des Designsystems im Unternehmen notwendig?)
- Planung Pflege und Qualitätssicherung (Verantwortlichkeiten, Ressourcen, Qualitätsstandards)
- Durchführung einer Retrospektive
Wie hoch ist der Aufwand für die Entwicklung eines umfassenden Designsystems?
Dies hängt natürlich ganz von den vorliegenden Artefakten und den gewünschten Anwendungsfällen des Designsystems ab. Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass für das Durchlaufen der oben genannten fünf Phasen mindestens 120 - 160 Stunden, verteilt auf einen Zeitraum von ca. 6 - 8 Wochen, benötigt werden. Muss im Zuge der Entwicklung des Designsystems ein Corporate Design neu erstellt oder überarbeitet werden, kommt ein nicht unerheblicher Zusatzaufwand hinzu.
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